Möcht im Walde mit dir

Möchte im Walde mit dir gehen,
wo im Laub sich Vöglein wiegen;
möchte im Walde mit dir gehen,
denn der Wald ist so verschwiegen!

Wo der Lärm der Stadt verhallt,
blühn so schön die wilden Rosen.
So verschwiegen ist der Wald,
so geheim der Quelle Kosen.

Dich gedrängt am vollen Strauch
Blüten sich an Blüten schmiegen,
an den Stamm der Efeu auch -
und der Wald ist so verschwiegen!

Wo das Reh entflieht alsbald,
hört’s ein Rauschen in den Zweigen,
so verschwiegen ist der Wald,
so beredsam ist sein Schweigen!

Wenn mein Lied zu Ende geht,
sing ich’s weiter in Gedanken:
Wie’s im Wald verschwiegen weht,
wie die Rosen sich umranken.

 Peter Cornelius